Gruppe 13


Räuberpistolen für den Hausgebrauch


Heiße Sexnacht

von Ringo Bingo

Jürgen-Jürgen kniff die Augen zusammen. Er konnte nur noch auf einem Auge sehen, seit er damals im Irak diesen Kriegsunfall erlitten hatte. Ihm hatte jemand in das andere Auge einen Döner geworfen. Und zwar mit voller Wucht, richtig gerummst hatte es. Es war auch extra Fleisch und extra Soße drauf gewesen, was die Sache noch schmerzhafter gemacht hatte. Und zu allem Überfluss war es nicht mal ein Feind, sondern einer seiner eigenen Bundeswehr-Kameraden gewesen.
Friendly fire quasi.
„Geschmacksverstärker B324, Aspartam… Zucker“ las er vor. „Ja, das ist bio bestimmt.“
Seine neue Errungenschaft schaute ihn leicht skeptisch von der Seite an. Ob das wirklich stimmte? Egal, der Typ war irgendwie interessant, etwas älter als sie und ein echter Haudegen. Und was sie jetzt brauchte war Abenteuer. Ihr letzter Macker war so eine Schlaftablette gewesen und sein Schwängel hatte die Größe eines Zahnstochers gehabt. Nur nicht so hart.
„Ok, ess ich“ antwortete Biene, nahm Jürgen-Jürgen die Pulverdose aus der Hand und ging zu seiner Kochnische. Während sie im Kühlschrank nach Milch suchte, glotzte er ihr auf den Hintern.
„Oder soll ich uns ein Steak braten?“ Jürgen-Jürgen zog einen Einmalgrill aus der Bettschublade und hielt ihn mit beiden Armen hoch.
„Nein, nein, ich ess das hier, passt schon“ antwortete Biene breitbeinig.
„Aber du musst mir jetzt auch erzählen, wie das mit dem Auge passiert ist!“
„Na gut“ hustete Jürgen-Jürgen. „Wir waren in Bagdad, es war kurz vor Saddams Sturz. Totales Chaos, echter Häuserkampf. Unser Platoon stand mit dem Rücken zur Wand, wir waren umzingelt von bösen Feinden, richtige Killer waren das. Die trugen menschliche Überreste als Halsketten und hatten in jeder Körperöffnung Messer, um selbst wenn sie in Ketten gelegt waren plötzlich noch einen harten Angriff durchführen zu können. Naja und…“
Jürgen-Jürgen musste furzen und um das Geräusch zu übertönen machte er ein donnerlautes Explosionsgeräusch. Damit war zwar die Pointe seiner Geschichte schon vorweggenommen, aber egal.
„Bäääääng!“
Biene drehte sich erschreckt um. ​ „Mega-Explosion in Bagdad. Ganz plötzlich. Unsere Einheit? Alle tot, bis auf mich. Mich hatte nur ein Granatsplitter ins Auge gebängt.“
Ja, so war das passiert. (Nicht.)
„Achso, ich hab dann die Leichen meiner Kameraden natürlich noch mitgenommen ins Lazarett, damit die Mütter sich zu Hause von denen verabschieden können.“
Biene war wirklich beeindruckt. Jürgen-Jürgen war endlich mal ein echter Mann in ihrem Leben. Mit der Schüssel Milch mit „Bio-Essen“ in ihrer Hand kam sie wieder auf ihn zugewackelt und setzte sich neben ihn.
Als sie sich aufs Bett klatschen ließ, krachte eine Strebe des Lattenrosts durch, den Jürgen-Jürgen extra mit Stahl gehärtet hatte, damit so etwas nicht passiert.
Aber Biene war trotzdem nicht zu bremsen. Zuerst zog sie sich die Blouse aus, das heißt sie riss sie sich in fetzen, so dass ihre schwülstigen Ärmchen zum Vorschein kamen. Den BH sprengte sie sich vom Körper, in dem sie sich leicht nach hinten lehnte und ihre Schultern zurückzog. Pling! Da kamen ihre wohlgeformten Brüste zum Vorschein, groß, rund und noch mit etwas Milch gefüllt von ihrem letzten Balg, das sie zuhause stillte. Dann stand sie auf und stülpte sich selbst aus dem Rock. Elegant wie eine Weißwurst, die von einem hungrigen US-Amerikaner in einer bayrischen Wirtsstube aus dem tierischem Darm gedrückt wird. Und schließlich kam der Slip runter. Ein kleiner Fetzen, der zu Boden glitt wie eine Feder, langsam, hin und her tänzelnd im leichten Wind des alten, staubbedeckten Ventilators. Jetzt stand sie vor Jürgen-Jürgen, nackt bis auf die dreckigen Socken, schwitzend und geil. Eine echte Wuchtbrumme.
Jürgen-Jürgen ging zum Fenster und schaute, ob keine Polizei in Sichtweite war. Er wurde nämlich des öfteren observiert, da er einmal bei gelb über die Ampel gegangen war. Aber niemand da. Jürgen-Jürgen schloss die Jalousie.

„Eine erotische Erzählung, die ihresgleichen sucht. Ringo Bingo verführt den Leser durch seine gewaltige Sprache und deckt nur soviel auf, wie er Lust hat. Rätselhaft und sulfit.“ Carmen Magazin ​